Das Projekt hat die Leitideen und Themen des städtebaulichen Richtprojektes gut verstanden. Es greift sie sehr klar auf und ergänzt sie mit einem umfassenden Ansatz der Körnung der Baukörper und ihre volumetrische Verfeinerung, der die Identität dieses geschichteten Stadtteils und die Ablesbarkeit der Elemente/Quader in ihrer Fern- und Nahwirkung noch verstärkt. Die Staffelung und Schichtung der Gebäudekörper wird übernommen und weiterentwickelt. Der abgetreppte Baukörper des Baubereichs B7 wird gespiegelt, wodurch seine Schichtung im Zentrum des Quartiers noch stärker zum Tragen kommt. Auch die Auskragung des Baubereiches B8 wird vergrössert, was zusätzlich einen grosszügigeren Innenhof schafft, der eine natürliche Belüftung erlaubt. Die Komplexität des städtebaulichen Richtprojektes wird vollumfassend aufgenommen, umgesetzt und weiter optimiert mit einfachen Spielregeln (Feinkörnigkeit, aussenliegende Erschliessungskerne, übergeordnetes Materialisierungskonzept, Adressierung der Nutzungen, Vernetzung und Zugänge etc.), welche auch als Leitlinien der Weiterentwicklung des Gesamtprojektes dienlich sein können. Die Anpassungen am Richtprojekt betreffen Feinjustierungen der Volumetrie oder aber die Einführung eines zusätzlichen Erschliessungskernes beim Baubereich B7, welches das Treppenhaus des Baubereich B6 als identitätsstiftendes Merkmal in der Projekt-Silhouette Richtung Autobahn ergänzt. Die Aussen- und Innenerschliessung wurde so weiterentwickelt, dass eine gute Orientierung erzielt werden kann (z. B. Lage der Wohnungseingänge), die Interaktion zwischen den verschiedenen Nutzergruppen verstärkt, aber auch die Einbindung der Staufacherstrasse ins Projekt massgeblich verbessert werden kann.
Im Zentrum der Weiterentwicklung stehen neben den Überlegungen zur Volumetrie, die Qualität der Stadtterrasse, sowie die Attraktivität und Qualität der Wohnungstypologien. Die Stadtterrasse ist fliessend und durchlässig gestaltet. Die Wegführung ist direkt und wirkt übersichtlich, wodurch visuelle Bezüge zwischen den einzelnen Teilräumen der Stadtterrasse erzeugt werden. Die Durchgänge im Baubereich B7 wirken hingegen noch (zu) wenig grosszügig, wenn auch z. T. doppelgeschossig geführt. Auch fehlen jegliche Hinweise zu Gestaltung und zu Bespielungsmöglichkeiten dieses zentralen Stadtraumes. Drei kleinere Gebäudevolumen auf der Stadtterrasse, gebildet durch Reihenhauswohnungen mit Privatgärten, erzeugen einen «menschlichen Massstab».
Die meisten Gemeinschaftsräume sind offen gestaltet wodurch Transparenz und Tiefenwirkung überwiegt. Die präsentierte Visualisierung der Stadtebene lässt erahnen, dass hier in Zukunft ein attraktiver gemeinschaftlicher Freiraum entstehen kann, der auf 30m Höhe einen gewissen dörflichen Charakter ausstrahlen kann. Die vorgeschlagenen seitlichen Abschlüsse der Stadtterrasse (3 m hohe Wand) werfen Fragen auf, und stehen in einem gewissen Widerspruch zum Anliegen hier eine grosszügige neue Stadtebene zu schaffen, die auch spektakuläre Fernblicke ermöglicht. Diesbezüglich gilt es in der Weiterarbeitung verschiedene Szenarien der Gestaltung zu testen und miteinander zu vergleichen. Dabei sollen auch internationale «Best practices» der Gestaltung solcher Dachterrassenkanten verglichen werden. Auf Stadtebene werden mehrgeschossige Verbindungskorridore zwischen den Bürokörpern vorgeschlagen. Dadurch entsteht ein sehr introvertierter Eindruck des Neuenschwanderhofs, und eine (zu) abgeschlossene Innenwelt auf Stadtebene. Es gilt hier die Balance zu finden zwischen Lärmschutz einerseits und gleichzeitig visueller Durchlässigkeit und dem Ineinander-Übergreifen der unterschiedlichen Innen- und Aussenräume auf Stadtebene andererseits. Die vertikalen Erschliessungskerne und Verbindungen werden inszeniert und gezeigt und tragen zur Identität der geschichteten Stadt bei. Das Prinzip der vertikalen Erschliessung des Richtprojektes wird ergänzt durch einen neuen aussenliegenden Erschliessungsturm beim Baubereich B7. Auf Stadtebene bieten die vorgeschobenen Erdgeschosse Schutz vor Fallwinden, erhöhen den Aufenthaltskomfort und tragen auch hier zum Projektbeschrieb «menschlichen Massstab» zwischen den sehr hohen Gebäudekörpern bei.
Das Projekt versucht mit den Mitteln der Fassadengestaltungen und einer umfassenden Begrünungsstrategie über sämtliche Neubauvolumen eine Einheit zu schaffen. Damit wird die lebendige und vielgestaltige Atmosphäre eventuell. zu stark überspielt. Die gewählten Strategien zur Begrünung wirken teils plakativ und zu linear übersetzt bzw. wirft viele Fragen bezüglich Ausdrucks, Kosten, Unterhalt und Betrieb auf. Eine stärkere Entwicklung aus dem Kontext der bisher entwickelten städtebaulichen Strategien und Absichten wird vermisst.